Ein Mann isst eine Wurst, auf der "Heimat" tätowiert steht
Heimat ist ein Banger. Alle Fotos: Dennis Henning
Menschen

Warum deine Heimat Abfall ist

Und meine auch.

Vielleicht ist mein Zuhause gar nicht der tollste Ort der Welt. Der Gedanke kam mir, als ich in der neunten Klasse einen Schüleraustausch in England machte. Meine Lehrerinnen hatten uns in Deutschland noch gewarnt: Wenn wir gefragt würden, woher wir kommen, sollten wir sagen: "I'm Dutch".

Nach tausendjähriger Busfahrt warteten wir auf einem südenglischen Parkplatz darauf, dass unsere Gastfamilien uns abholten. Eine Gruppe Jugendlicher stolperte geradewegs auf uns zu. Der Rädelsführer sprach mich an. Wo ich herkäme, fragte er, und sein Atem roch nach dem köstlichen englischen Ale, dieses obergärige Bier, auf das ich mich schon so freute. Ich musste zweimal nachfragen, was er gesagt hatte, mein Englisch war das eines Neuntklässlers, dessen Sprachkenntnisse sich auf "I'm a red chameleon hello hello hello" beschränkten, also die simplen Lieder, die man im Englischunterricht sang.

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"From Germany", sagte ich schließlich, weil ich mich null für die Ratschläge der Lehrkräfte interessiert hatte. Der junge Mann interessierte sich dafür und schwang seine Faust in Richtung meines Kopfs, verfehlte ihn aber, wofür ich dem Bier dankbar war. Die Lehrerinnen sprangen herbei, vertrieben die Jugendlichen und erinnerten an ihre warnenden Worte: "I'm Dutch!"

Deutsche waren in England wohl nicht besonders hoch angesehen. "Wegen des Zweiten Weltkriegs", erklärten uns die Lehrerinnen. "Fuck you, Engländer", dachte ich, oder eher "fickt euch", denn für ein Fuck reichte mein Englisch nicht.

Ich war erstmals damit konfrontiert worden, dass Deutschsein Nachteile haben kann. Aber statt das zu reflektieren, zu überlegen, wo die Wut des Engländers herkam, reagierte ich mit Trotz, "fickt euch", und beschloss, dass dumme Engländer einfach nicht wussten, wie toll wir Deutschen heute waren. Hitler war ja tot und das englische Bildungssystem offenbar auch.

Ich war etwa zwei Wochen in England. Die restlichen Erfahrungen waren toll. Tolle Menschen, tolle Bauwerke, tolle Kultur. Einmal quatschten wir einen dicken alten Typ auf dem Supermarktparkplatz an und baten ihn, uns das köstliche Ale mitzubringen. Der dicke alte Mann war wahrscheinlich etwas jünger und schlanker als ich heute. Er brachte zwei fette Einkaufstüten mit. Nicht alle Engländer waren also schlecht. Aber mein allererstes Erlebnis auf englischem Asphalt blieb hängen.

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Ich kehrte nach Deutschland mit dem Gefühl zurück, dass Engländer keine Deutschen mögen. Pech, fand ich, denn wir waren ja die besten Rennfahrer, Tennisspieler, Fußballer, Boxer und Päpste. Nazis kannte ich keine und fand es deswegen unsinnig, darauf reduziert zu werden. Heute weiß ich, dass der Gedanke Quatsch war. Nicht nur ist die Bundesrepublik von vielen Menschen erbaut worden, die treue Nazis waren (denken wir nur an das NSDAP-Mitglied und späteren Bundeskanzler Kiesinger oder den Nazi Karl Carstens, der später Bundespräsident wurde). Auch ist die deutsche Gesellschaft – und damit mein Denken, meine Überzeugungen und meine Identität – mit Chauvinismus jeder Couleur durchzogen. Heimat ist Quatsch und zu glauben, dass ein Ort uns zu dem gemacht hat, was wir sind, auch. Oder?

Was ist Heimat für ein dummes Konzept?

Das Konzept von Heimat ist uralt. Und jeder Mensch hat eines, wie die Wissenschaft zeigt. So funktioniert unser Hirn. Sobald wir häufig Dinge und Menschen sehen, die wir gut finden, fühlen wir uns diesen verbunden. So funktioniert Freundschaft, so funktioniert Markenbindung, so funktioniert Patriotismus.

Heimat ist im Prinzip der Gegenentwurf zur Fremdheit. Sie kann, je nach Definition, eine räumliche Dimension haben, eine zeitliche, eine kulturelle oder eine soziale. Das Heimatdorf, die Familien, die dort seit hundert Jahren wohnen, die Religion, der alle angehören und die Menschen, mit denen man aufgewachsen ist.

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Zwei Weißwürste mit Senf auf dem Bordstein

Geschichtlich wurde das gern missbraucht. Die Nazis bezogen sich bei ihrem Blut-und- Boden-Kriegs-Geheul darauf und wollten damit einen "Volkskörper" vereinen, der den anderen Völkern dieser Erde feindselig gegenübersteht. Im 19. Jahrhundert war der Heimatschein so etwas wie ein Anspruch auf Unterstützung durch die Gemeinschaft. Den erhielt allerdings nur, wer auch selbst unterstützen konnte. Armen Menschen wurde der Schein oft verwehrt, so dass es vorkam, dass man an einem Ort geboren wurde und sein gesamtes Leben dort verbracht hatte, aber nie das Bürgerrecht erhielt.

Mit Heimat meinen wir heute meistens einen Ort, dessen Geschichte, Menschen und Kultur mitgemeint sind. Ich komme aus Bonn, einer kleinen Großstadt, die früher an allen Ecken die Wirtschaftswunderbeschaulichkeit ausstrahlte, die Deutschland nach außen hin so friedlich und freundlich erscheinen ließ, während in seinem Innern die Gastarbeiter in rattenzerfressenen Betten schlafen mussten, um das Wirtschaftswachstum zu erackern.

Was hat Heimat mit Spider-Man zu tun?

Es ging mir gut. Das Geld war zwar knapp, aber die Wohnung groß, die schulischen Leistungen miserabel und meine Stimmung eher wütend. Aber im Großen und Ganzen kiffte ich genug, um erfolgreich durch die Pubertät zu kommen.

Bis heute ist Bonn meine Heimat. Zwar wohnen meine Eltern nicht mehr dort, zu vielen Schulfreunden habe ich den Kontakt verloren und auch Lucy, der süßeste Hund der Welt, ist mittlerweile tot. Doch wenn ich heute durch Bonn gehe, weiß ich stets, wo ich abbiegen muss, um zur nächsten Kneipe zu kommen.

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Die rheinländische Kultur begegnet mir überall: beim Minimal-Supermarkt, der heute ein Rewe ist, oder beim Zeitungsladen, der heute ein Späti ist. Ich kann noch Dutzende Karnevalslieder auswendig und weiß, welches Kölsch sich trinken lässt.

Bonn ist die Stadt, von der ich meine, sie verstanden zu haben. Die Stadt wirkt für mich wie aus einem Guss. Klar, es gibt Unterschiede hier und da, die Stadtviertel, die Kneipen, die Leute, aber alle zusammen bilden das, was ich als monolithischen Block verstehe: meinen Herkunftsort.

Aber Heimat ist nicht nur ein Ort, es ist auch eine Origin-Story, wie Spider-Mans radioaktive Spinne oder die Ermordung von Batmans Eltern. Jeder Mensch hat eine. Es ist ein Narrativ, das wir uns zurechtlegen, um mit der Komplexität der Welt klarzukommen. Die Menschen und Umstände, mit denen wir aufgewachsen sind, haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Und so denken wir daran, als prägende Vergangenheit.

Damals vaterlandslose Gesellen, heute Heimatsministerinnen

Doch das ist gefährlich. Denn wenn ich so denke, mache ich einen großen Teil der Menschen dort unsichtbar. Nämlich alle, die ich nicht in diesem monolithischen Block verorte. Und das sind eine ganze Menge. Alle, mit denen ich nie zu tun hatte. Alle, die ich nicht kannte. Alle, die ich mied oder vor denen ich Angst hatte.

Aber die Stadt Bonn besteht eben nicht nur aus den Mittelschichtskindern von damals. Meine Definition von Heimat schließt Menschen aus. Der Grund dafür lautet Rassismus. Meinetwegen auch Homophobie, Klassismus, Transfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit – all das, was wir nicht kennen, was uns Angst macht und was wir deswegen "komisch" finden. Es gibt "uns" und die "anderen", wir betreiben Othering gegenüber denen, die wir nicht kennen und deshalb nicht verstehen. Und oft nicht kennen und verstehen wollen.

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Eine Wienerwurst im Brötchen. Auf der Wurst ist "Heimat" tätowiert

Im Kaiserreich schimpfte man Menschen aus der Arbeiterklasse "vaterlandslose Gesellen". Sie widersetzten sich nämlich der ökonomisch und politisch dominanten Klasse, die sie unterdrückte. Die Menschen der Arbeiterklasse wollten sich nicht mehr ausbeuten lassen und mussten sich deswegen anhören, keine "echten Deutschen" zu sein. Man sprach ihnen das Zuhause ab.

Rechtsradikale auf Bauernfang

Heute wollen Hetzer armen Menschen nicht die Nationalität absprechen, sondern sie mit Nationalismus auf ihre Seite ziehen. Dafür machen sie Menschen für gesellschaftliche Missstände verantwortlich, die sie als fremd definieren. Rassismus eben. Und wenn die AfD bei der Bundestagswahl wirbt mit "Deutschland. Aber normal.", dann wird Heimat zu Geschichte: Hinfort mit allen, die zur Zeit unserer Eltern keine Sichtbarkeit hatten. Früher war alles besser, zumindest für uns.

Der Rassismus in unserer Gesellschaft ist überall und die Idee, dass auch nur eine einzige Person sich ihm entziehen könnte, ist völliger Unsinn. Das spürte ich schon als Kind, als ich mit einer engen Bezugsperson durch die Straßen Bonns lief. Damals lebten dort die Kinder von Gastarbeitern aus der Türkei, Italien, Portugal, Griechenland. Später kamen Geflüchtete aus dem Kosovo dazu und Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion. Heute leben dort Studierende mit reichen Eltern und deren Eltern.

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Und wie wir da so keine hundert Meter von unserem Haus entfernt spazierten, erklärte die Person mir, dass "die Türken" anders seien als wir. Nicht so fleißig wie wir. Dass sie gern rumhingen und zu faul wären, unsere Sprache zu lernen. Ich will glauben, dass der Fakt, dass ich mich heute noch an das Gespräch erinnere, ein Zeichen dafür ist, dass ich es damals schon falsch fand.

Heimat bleibt stecken

Aber ganz frei machen konnte ich mich davon nicht. Als Kind wechselte ich oft die Straßenseite, wenn mir die Jungs mit schwarzen Haaren entgegenkamen. Einmal lungerten wir vor dem Bürgeramt rum, kifften und hörten das neue Wu-Tang-Album auf dem Ghettoblaster, als "die Türken" kamen und fragten, ob wir ihnen die CD nicht auch brennen könnten. Zwei Tage später übergab mein Kumpel ein knappes Dutzend frisch gebrannter The Ws an den Kerl, der gefragt hatte, einfach weil wir ihm Gewaltbereitschaft unterstellten und nicht aufs Maul bekommen wollten.

Heute klammere ich diese Erfahrungen und Gedanken aus, wenn ich an Bonn und meine Jugend dort denke. Ich habe das Gefühl, als gehörten sie nicht wirklich zu mir, weil sie mir unangenehm sind. Ich will nicht rassistisch denken, homophob, transfeindlich oder anderweitig chauvinistisch. Ich will auf der richtigen Seite stehen, aufgeklärt sein, menschenfreundlich. Und ich will glauben, dass ich heute weiter bin, weil ich ein bisschen mehr rumgekommen bin. Aber stimmt das wirklich, wenn ich es doch ausklammere?

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Die Idee von Heimat, von Lokalpatriotismus und allgemein der Überhöhung eines Orts oder einer Gruppe, ist immer kaputt. Weil diese Idee ausschließend ist. Ich wohne jetzt seit 13 Jahren in Berlin. Für die Leute, die hier aufgewachsen sind, bin ich ein Zugezogener. Wie muss es dann erst den Menschen gehen, die schon optisch unterscheidbar sind, religiös und sprachlich? Menschen, die rassifiziert werden, muslimische Menschen, Schwarze Menschen, asiatische Menschen.

Love and Happiness in Zeiten von Neo-Nazi-Terror

Heimat ist kein Ort, sondern der Wunsch nach Frieden, nach Bestätigung, Geborgenheit und Gemeinschaft. Nach Sicherheit. Aber mein Zuhause kann für andere Menschen, die hier leben, genau das nicht sein. Wegen Menschen wie mir, der weißen Mehrheitsgesellschaft mit ihren Vorurteilen. Die wegschaut, wenn Neonazis morden. Die vergisst, wenn Rechtsradikale Terroranschläge verüben. Die ignoriert, wenn ein Haufen Polizisten einen Schwarzen Jugendlichen ohne Not tot schießt oder in seiner Zelle verbrennt.

Das erste Mal für meine Herkunft schämte ich mich 2011. Ich lebte in Südspanien und sollte dort studieren, feierte aber eigentlich nur. In der Chupiteria, einer Shot-Bar, gab es Kurze für einen Euro. Meine Freunde und ich waren fast jeden Abend da. Wir tranken, tanzten und knutschten mit Spanierinnen, Italienern, Griechinnen, Engländern, Amerikanerinnen und Türken. Die ganze Welt war dort und Nationalstaaten komplett egal.

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Klar, die einen sprachen andere Sprachen als die anderen. Verschiedene Traditionen und Ideen trafen aufeinander, aber weil ohnehin alle in WGs lebten und miteinander schliefen, waren auch alle Teil dieser Unterschiede. Dann kam der 4. November 2011.

Fortan schämte ich mich, wenn ich mich Fremden mit "Hola, soy Robert, soy de alemaña, mi español es muy bueno" vorstellte. Denn in Deutschland war gerade bekannt geworden, dass der NSU jahrzehntelang Menschen ermordet hatte, deren Wurzeln in den Ländern lagen, aus denen auch meine neuen Freunde stammten. Mein monolithischer Block zerfiel.

Als Deutscher kam ich also aus dem Land, in dem die Morde an diesen Menschen lieber ignoriert und in rassistische Erzählungen eingebettet wurden, als sie aufzuklären. Der strukturelle Rassismus der Ermittlungsbehörden, der Verfassungsschutz mit seinem damaligen offen rechtsextremen Vorsitzenden – das kam nicht aus dem Nichts. Das war die Kultur meines Heimatlandes.

Klar, irgendwann konnte ich wieder ohne schlechtes Gewissen feiern, trinken, knutschen. Aber den Schock und die Scham des vierten Novembers habe ich nicht vergessen.

Deine Heimat ist der Albtraum der anderen

Dementsprechend gruselig wirkte es, als die CSU zu Beginn der vorletzten Wahlperiode das Innenministerium übernahm und Horst Seehofer diesem den Beititel Heimatministerium gab. Das klingt doch schon so, als hätten die Nazis sich das erdacht. Die hatten ihre braunen Uniformen auch der deutschen Erde und Natur gewidmet.

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Mittlerweile ist das Ministerium SPD-geführt, aber die Abteilung Heimat blieb, weil die SPD eben nicht mehr aus vaterlandslosen Gesellen besteht. Auf der Website des Ministeriums steht "Heimat ist dort, wo sich Menschen wohl, akzeptiert und geborgen fühlen. Jeder kennt dieses Gefühl, dazuzugehören und Bestandteil einer Gemeinschaft zu sein." Das ist Unsinn. Die Heimat des Ministeriums ist die Heimat der Mehrheitsgesellschaft. Nicht die derjenigen, die Angst vor dem Terror dieser Gesellschaft haben. Da kann Innenministerin Nancy Faeser noch so oft betonen, der Kampf gegen Rechts sei ihr ein großes Anliegen.

Eine Wust, auf der "Heimat" tätowiert steht vor einem Haufen Kartoffelpüree und Sauerkraut

Die Verklärung von Heimat verstellt auch den Blick auf Unzulänglichkeiten. Denkt man in der Ferne daran, vergisst man plötzlich, dass im kleinen Heimatdorf jeder sonntags in die Kirche musste, um nicht gemobbt zu werden. Dass die Polizei jeden anhielt, der über Rot ging und dass Dorffeste vor allem große Schlägereien waren.

Heimat ist Abfall

Patriotismus schließt aus, auch wenn er nur auf lokaler Ebene stattfindet. Deine regionalen Produkte sind nicht besser. Das denken nämlich alle Regionen von ihren Produkten. Deine Bräuche sind nicht authentischer oder wertvoller. Von außen sieht nämlich jeder fremde Brauch bescheuert aus, wie Angela Merkels Gesicht beim Karneval beweist. Deine Heimat ist nicht die heile Welt, an die du dich gern erinnerst – und sie war es auch nie.

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Das gilt auch und vor allem für Deutschland: Seehofer, der bayerische König des Heimatministeriums unterstützte menschenrechtlich bedenkliche Abschiebungen, nannte Migration die "Mutter aller Probleme" und ließ in einem Bericht des Verfassungsschutzes zur Frage, ob die AfD als Verdachtsfall eingestuft werden solle, Kritik an dieser abmildern. Menschenwürde passt halt nicht zu Heimat, zumindest nicht zu Seehofers Heimat – und zu deiner auch nicht.

Heimat ist Abfall. Der Ort, aus dem du kommst, ist Abfall. Deutschland ist Abfall. Um als Menschheit zu wachsen, brauchen wir eine neue Idee von Heimat. Sonst stellen Menschen sich weiterhin über andere und meinen, sie hätten es verdient, an einem Ort zu sein und andere nicht.

Nun will ich nur ungern mit der Forderung schließen, dass Deutschland verrecken möge. Wir leben nunmal in einer Zeit, in der die Welt ohne Nationalstaaten nur schlecht organisiert werden könnte, auch wenn aus ihnen mehr Probleme erwachsen als Lösungen.

Nur haben wir nun einmal menschliche Hirne, die es geil finden, dass wir uns etwas verbunden fühlen. Doch es gibt keinen Ort, keine Gruppe, keine Kultur, die besser ist als eine andere. 

Wie wäre es, wenn wir uns den Werten verbunden fühlen, die dazu führen, dass alle Menschen sich in unserer Gegenwart wohlfühlen? Austausch und Solidarität und liebevolles Interesse an Leuten, die wir nicht kennen oder zu kennen meinen. Warum haben wir damals in Bonn den Jungs nicht angeboten, zusammen mit ihnen das Wu-Tang Clan-Album zu hören oder mal am Joint zu ziehen? Wir hatten doch so offensichtlich Gemeinsamkeiten, etwa dass wir den ganzen Tag auf der Straße rumlungerten. Wir hätten problemlos Freunde werden können, da bin ich ziemlich sicher.

Aber unsere aktuelle Idee von Heimat macht es schwierig, das alles umzusetzen. Deshalb möge Deutschland (und alle Nationalstaaten) verrecken.

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