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Kunstwerke

6 wertvolle Kunstwerke, die 2016 aus Versehen zerstört wurden

Die meisten Werke fielen der menschlichen Dummheit zum Opfer.

Instagram user @realinfantado

desantafe

Es ist traurig aber wahr: Kunst ist vergänglich. Einige Werke—wie temporäre Ausstellungen oder vergängliche Naturkunstwerke—sind absichtlich zeitlich begrenzt. Andere Kunstwerke sind durch ihr Design oder ihr Material nicht für die Ewigkeit gemacht und sind trotz des unerlässlichen Einsatzes von Restauratoren unweigerlich dem Verfall ausgesetzt.

Und dann gibt es da noch die Kunstwerke, die das große Pech haben, mit menschlicher Ungeschicklichkeit in Berührung zu kommen—wie beispielsweise dem Jungen in Taiwan, der eben mal aus Versehen in ein 1,3 Millionen Euro teures Gemälde stolpert.

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Auf diese Weise fällt jedes Jahr eine beträchtliche Anzahl ansonsten völlig perfekt erhaltener Kunstgegenstände Menschen zum Opfer, die anscheinend nie gelernt haben, dass man Kunst anschaut aber nicht anfasst. Tatsächlich wurden im letzten Jahr so viele wertvolle Kunstwerke unabsichtlich zerstört oder beschädigt, dass wir hier ein Worst-of zusammentragen mussten.

@fabiocarvalho2105

Selfies um jeden Preis? Im November schubste ein Besucher des Nationalmuseums für alte Kunst in Lissabon eine wertvolle Statue aus dem 18. Jahrhundert von ihrem Sockel, als er versuchte, ein Selfie mit der Statue von St. Michael aufzunehmen.

Brasileiro destrói estátua de 300 anos ao tirar selfie em museu de Lisboa https://t.co/xSAuJXM9YB pic.twitter.com/1AT86T1KXJ

— UOL (@UOL) November 8, 2016

Der Schaden an der Statue, die durch den Sturz in viele Einzelteile zerbrochen war, wurde von den Museumsmitarbeitern laut Medienberichten als „schwer aber reparabel" eingestuft. Auch eine 126 Jahre alte Statue am Lissaboner Rossio Bahnhof fiel letztes Jahr dem Selfie-Wahn zum Opfer.

Screenshot via YouTube

Bitte nicht berühren! Vergangen Mai postete das Nationale Uhrenmuseum aus Pennsylvania ein Youtube-Video mit dem Titel „Please Don't Touch!!!"—und das aus gutem Grund. Denn bei dem Video handelt es sich um einen Ausschnitt des Überwachungsvideos des Museums, das einen Mann und eine Frau bei der Annäherung an ein Exponat zeigt.

Nachdem sie ein Foto von dem Ausstellungsstück gemacht haben, beginnt der Mann, fröhlich an verschiedenen Teilen der Holzskulptur zu ziehen und zu drücken, vermutlich in dem Versuch, die Uhr zum Laufen zu bringen. Die Aktion endet damit, dass sich die Uhr von der Wand löst und trotz seines verzweifelten Versuchs, sie zu fangen, auf den Boden fällt. Das Museum verzichtete darauf, gegen das neugierige Touristenpaar Anklage zu erheben und versucht, die Uhr durch den Künstler James Borden reparieren zu lassen.

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Screenshot von YouTube

Manchmal wird Kunst auch durch die besten Absichten zerstört. So zerstörten beispielsweise zwei Jungs aus Norwegen im Juli unabsichtlich ein 5.000 Jahre altes Höhlengemälde, das auf der norwegischen Insel Tro in Stein geritzt war. Nach eigenen Angaben kratzte das jugendliche Duo daran herum, um den Glyphen besser sichtbar zu machen.

Norway youth wrecks iconic 5,000 carving of skier by seeking to 'improve' it. https://t.co/dKYo9Tgdh4 pic.twitter.com/x8jWhc4gCW

— The Local Norway (@TheLocalNorway) July 29, 2016

Die Jungen, die durch ihre Aktion unwissentlich die vermutlich älteste Darstellung des Skifahrens der Welt zerstörten, stellten sich freiwillig den Behörden.

Bild mit freundlicher Genehmigung des Neuen Museum Nürnberg

In einem anderen Fall möchte man fast dem Künstler die Schuld dafür geben, dass sich eine ältere Dame an seinem avantgardistischen Werk zu schaffen machte. Im Juli bekritzelte eine 90-Jährige im Neuen Museum Nürnberg eine Collage in Form eines Kreuzworträtsels, die der Künstler Arthur Köpcke 1965 mit der Aufforderung „Insert Words" versehen hatte. Dieser Aufforderung leistete die Seniorin folge, borgte sich kurzer Hand einen Kugelschreiber und begann, die freien Felder auszufüllen.

Aus Versicherungsgründen zeigte die Museumsleitung die 90-Jährige bei der Polizei an, geht jedoch davon aus, dass das Werk im Wert von 80.000 Euro restauriert werden kann. Gerlinde Knopp, die die Seniorengruppe auf dem Museumsbesuch begleitete, gab zu Protokoll, dass das Museum viele interaktive Kunstwerke ausstelle und es den Besuchern daher erschwere, zu entscheiden, was sie tun dürfen und was nicht.

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Instagram user Richard Patterson

Im Juni stolperte ein Besucher des Museum of Modern Art in San Francisco direkt in Andy Warhols berühmtes Triple Elvis Bild. Obwohl der Schaden verhältnismäßig gering war, wollte das Museum kein Risiko eingehen und entfernte das Werk vorübergehend aus der Ausstellung—schließlich wurden ähnliche Elvis-Bilder von Warhol in der Vergangenheit für rund 80 Million US-Dollar verkauft. Inzwischen ist das Bild jedoch wieder in der Ausstellung zu sehen.

Weibo user Trush

Im Mai erlangte ein Vorfall aus China weltweit mediale Aufmerksamkeit: Ein chinesischer Hobbykünstler hatte drei Tage und Nächte mit der Zusammensetzung einer menschengroßen Nachbildung von Nick Wilde, dem cleveren Fuchs aus Disneys Zootopia, verbracht.

Die Figur aus mehreren tausend LEGO-Steinen hielt jedoch gerade mal eine Stunde in der Ausstellung durch, bevor sie der Neugier eines vierjährigen Besuchers zum Opfer fiel, der sie aus Versehen umwarf und so in ihre Einzelteile zerlegte. Im gleichen Monat ertappten Sicherheitskameras des Glasmuseums in Shanghai zwei kleine Jungs beim Zerstören einer zerbrechlichen Installation, während ihre Mütter fröhlich Fotos von den kleinen Raufbolden knipsten.