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Kunst

Mark Gmehlings digital erschaffene Plastikmenschen porträtieren die Trivialität und Absurdität des menschlichen Lebens

Für seine Serie "Plastic Relations" hat der ehemalige Sprayer die düsteren Aspekte unserer Existenz unter einer cartoonartigen, witzigen Oberfläche versteckt.

Orbit-02, 2014, Fineartprint on dibond, 150x150cm, edition of 3

Die jüngste Ausstellung des Dortmunder Künstlers und Grafikdesigners Mark GmehlingPlastic Relations, könnte man als Dystopie aus Plasticine beschreiben. Oberflächlich betrachtet erscheinen seine digital gerenderten Bilder länglicher Plastikmenschen cartoonartig und witzig, doch bei genauerem Hinsehen enthüllen die Werke ihren düsteren Unterton. Eine Arbeit zeigt einen Mob von Figuren, die eingezäunt im Kreis laufen und sich schmerzverzerrt die Seite halten, während ein anderes Werk die Charaktere in betender Pose zu einem riesigen Ball vereint zeigt. Die glänzende Oberfläche jedes Bildes zeigt die visuelle Fingerfertigkeit des Künstlers.

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Noch bis zum 24. Oktober sind die Plastic Relations in der Essener RWE Stiftung zu sehen. Wie Gmehling uns erzählt, sind seine Werke von „der Trivialität und Absurdität des menschlichen Lebens“ inspiriert. Die Graustufenbilder sind nach sogenannten Gesellschaftstänzen wie Polonaise oder Reigen benannt und beziehen sich auf historische, repetitive Tanzstile, die laut dem Künstler seine Weltsicht „in einer mehr oder weniger metaphorischen Weise“ zum Ausdruck bringen. „Das Verhalten der Gesellschaft, Massenmentalität, hierarchische Strukturen etc. finde ich absurd.“

Polonaise fig.01, 2014, Finartprint on dibond, 200x90cm, edition of 3

Orbit-01 (Detail), 2014, Fineartprint on dibond, 150x150cm, edition of 3

Reigen fig.02, 2014, Finartprint on dibond, 160x90cm, edition of 3

>> Seht weitere Werke von Mark Gmehling auf seiner Website