Diese unmöglichen Foto-Posen trotzen allen physikalischen Gesetzen
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung der Künstler.

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Popkultur

Diese unmöglichen Foto-Posen trotzen allen physikalischen Gesetzen

Das neueste Mode-Shooting von Marcus Palmqvist und Gem Fletcher sieht zwar alles andere als natürlich aus, ist aber trotzdem ganz ohne Photoshop und Co. entstanden.

Grazile Frauenkörper schweben scheinbar schwerelos durch den Raum. Ihre Verbiegungen scheinen allen physikalischen Gesetzen zu trotzen. Die leuchtend roten Haare und farbenfrohen Kleider bilden einen starken Kontrast zum gedeckten Hintergrund, die ausgeprägten Schatten einen Gegensatz zum sepiafarbenen Licht. Obwohl die Posen menschlich unmöglich wirken – eine Figur in einem lilafarbenen Hosenanzug landet rücklings mit dem Kopf zuerst auf einer Wiese, eine andere Figur mit blauer Bluse lässt sich scheinbar gerade rückwärts in einen leeren Swimmingpool fallen – sind diese Bilder nicht mit der Hilfe von Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen entstanden. Stattdessen wurde die Fotoserie Impossible Balance in Zusammenarbeit mit zwei Tänzerinnen der Stockholm Dance Company erstellt und ist durch unbearbeitete Fotoaufnahmen des Fotografen Marcus Palmqvist unter der künstlerischen Leitung von Gem Fletcher entstanden.

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„Das ganze Projekt dreht sich um diesen unmöglichen Balanceakt, diesen Moment der Anspannung, wenn man sich in einer Art Zwischenstadium befindet, dieser schmale Grat zwischen Kontrolle und Chaos", erzählt Fletcher gegenüber Creators. „Für mich ging es in diesem Projekt vor allem darum, die Kontrolle 'aufzugeben' und den Künstlern, mit denen ich arbeite, zu vertrauen", fügt Palmqvist hinzu. Obwohl das Künstlerduo bereits mit gewissen Vorstellungen an Impossible Balance heranging, verließen sie sich auf die Ballettkünste ihrer Tänzerinnen. Sie ließen sie mit ihrer Beweglichkeit und Körperkontrolle experimentieren und so entstanden verschiedene, scheinbar unmögliche, Posen.

All images courtesy of the artists.

„Wir wussten ungefähr, welche Art von Bewegungen wir gerne einfangen wollten. Am Tag des Shootings nahmen wir uns dann die Zeit, mit diesen Ideen zu experimentieren und sie weiterzuentwickeln. Wir hatten das Glück mit zwei sehr erfahrenen Tänzerinnen von der Stockholm Dance Company zusammen zu arbeiten. Sie ließen sich voll und ganz auf das Projekt ein und brachten die richtige Mischung aus Talent, Leidenschaft und Energie mit, die es ihnen ermöglichte, diese außergewöhnlichen, der Schwerkraft trotzenden Momente lange genug zu halten, dass wir sie einfangen konnten", sagt Fletcher.

In diesen Bildern stehen die erratischen Bewegungen und farbenfrohen Kleider im Kontrast zu der ordentlichen, grau-grünen Umgebung. „Um die Spannung zu erhöhen, brachten wir durchstrukturierte Locations mit den wilden und surrealen Bewegungsabläufen zusammen", erklärt Fletcher.

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Für Fletcher und Palmqvist gehören Experimente und eine gewisse Furchtlosigkeit zu ihrer künstlerischen Arbeit dazu und sind für erstklassige Ergebnisse essentiell. „Ich gehe bei meinen Fotos gerne so weit wie möglich, ohne die Künstler dabei in Gefahr zu bringen. Einen besonderen Moment zu finden, kann ich zum Teil beeinflussen, der Rest ist Glück. Ich weiß, dass ich einen großartigen Moment eingefangen habe, wenn ich von dem Ergebnis selbst überrascht bin", sagt Palmqvist. „Wenn ich fühle, dass das etwas neues, einzigartiges ist und dass die Form etwas Unwirkliches hat und dir den Kopf verdreht, weiß ich, dass es funktioniert hat. Und wenn ich beim Betrachten des Bildes lachen muss, dann bin ich sicher, dass es gut geworden ist."

Weitere Arbeiten von Gem Fletcher und Marcus Palmqvist findet ihr auf den Webseiten der Künstler und auf ihren Instagram-Accounts: @gemfletcher and @marcus_palmqvist.