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Popkultur

Wäre David Lynch ein Haus, würde er so aussehen

Der italienische Illustrator Federico Babina hat 27 Häuser im Stil von 27 bekannten Regisseuren entworfen.

Wenn du dir einen berühmten Regisseur aussuchen könntest, damit er dir ein Haus baut, wen würdest du wählen? Der italienische Illustrator Federico Babina könnte dir mit seiner neuen Reihe Archidirector bei der Beantwortung dieser Frage behilflich sein. Er hat insgesamt 27 Regisseure ausgewählt und entsprechend 27 Häuser entworfen—von einer künstlerischen Deko-Manifestation Stanley Kubricks, einem futuristischen Bau im Raumstation-Style von George Lucas bis zum New Yorker Mietshauskomplex eines Jim Jarmusch.

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„Die Häuser sollen eine Reflektion der ästhetischen Persönlichkeit der Regisseure sein. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich sowohl reale Elemente genommen als auch versucht, linguistische Essenzen einzufangen und sie in eine architektonische Form zu verwandeln. Das kann alles sein: Licht, Nebel, eine Farbpalette, ein Material—alles, was die Sprache des Regisseurs spricht“, so Babina gegenüber The Creators Project. „Bei dem Lynch-House habe ich versucht, seinen einzigartigen Stil einzufangen, wie er mit Licht umgeht, um eine mysteriöse und surrealistische Atmosphäre einzufangen… Der Vorhang fällt, der Film beginnt…“

Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass wir sehen, wie Babina Popkultur oder Architektur interpretiert. In der Vergangenheit kombinierte er bereits ikonische Maler mit bekannten Stararchitekten, stellte sich Musiker als Gebäude vor und verwandelte berühmte Gebäude in Filmposter. Babinas Fähigkeit, die künstlerische Essenz verschiedener Künstler in neue Medien zu destillieren, ist einfach faszinierend.

Hier kommentiert er für uns einige seiner Werke:

„Dieses Haus hat eine Drahtgitterstruktur. Ein nacktes Haus ohne Wand. Nur ein paar Elemente wie Fenster, Türen oder Teile einer Wand, die in der Luft schweben. Das Haus ist fast transparent und zeigt scheinbar alles, doch es bleiben ein paar Elemente, um große und kleine Geheimnisse zu verstecken“ so Babiny über sein Lars-von-Trier-Haus.

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„Die Tarkovsky-Fassade ist eine Art altes Gebäude, das von Pflanzen befallen wurde. Meine Idee war es, ein Haus in einem anderen zu kreieren, wie bei einer Matroschka. Eine klassische und verlassene Struktur wie eine alte Kirche, die sich in einem schlagenden Herz versteckt. Eine Struktur an der Grenze von Heiligem und Profanem, gleichzeitig klassisch und modern.“

„Wenders Atmosphäre ist immer melancholisch und zart, mit einem sanften existenziellen Schmerz, der dich durch seine Schönheit vereinnahmt. Ich versuchte eine Struktur zu kreieren, die zwischen einem schmerzhaften kalten Gefühl und einer behutsamen Stille balanciert. Das Haus ist eine Mischung aus einer industriellen Struktur und einem Gebäude, in dem sich ein geheimes Leben versteckt. Ein Haus an der Straße, in dem der Soundtrack des Lebens aus dem Summen der Neonlichter besteht."

>> Seht auf Federico Babinas Website die komplette Bilderserie