Eine Sammlung der hässlichsten Dinge des Internets
Bilder via @UglyDesign

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Popkultur

Eine Sammlung der hässlichsten Dinge des Internets

In einem Instagram-Profil tragen zwei Designer den größten Trash zusammen, den sie finden können. Für uns haben sie ihre Lieblingsbilder ausgewählt.

2010 erblickte Instagram das Licht der Welt. Seitdem wurden auf der Social-Media-Plattform mehr als 40 Milliarden Posts veröffentlicht. Leider ist der Großteil davon Müll: ekelhaft aussehendes Essen, schlechte Kunst oder komisch bearbeitete Selfies mit peinlichen Bildunterschriften. Die Menschen hinter solchen Fotos scheinen tatsächlich zu glauben, dass irgendjemand so etwas schön findet. Aber was passiert, wenn man ganz bewusst den hässlichsten Trash postet, den man findet?

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Hier kommen Sébastien Mathys und Jonas Nyffenegger ins Spiel, die Schöpfer des Instagram-Accounts @UglyDesign. Hier ist der Name Programm: Nur die Crème de la Crème des geschmacklosen Designs und der hässlichsten Gadgets schafft es in den Feed. Ein Konzept, das den beiden schon mehr als 64.000 Follower gebracht hat.

Alle Bilder: via @UglyDesign

Mathys wohnt in Genf, wo er in einem kleinen Grafikdesignstudio arbeitet. Nyffenegger arbeitet als Produktdesigner in Stockholm. Kennengelernt haben sich die beiden vor zehn Jahren während ihres Abschlussjahres an einer Kunsthochschule. "Eigentlich fällt uns die Auswahl der Bilder recht leicht. Wir achten einfach auf das Gegenteil von dem, was uns unsere Dozenten beigebracht haben", erklärt Nyffenegger.

Die Suche nach hässlichen Dingen ist für die beiden wie ein Spiel: "Das Coole an unserer Zusammenarbeit ist ja, dass wir nicht wissen, was der jeweils andere posten wird", sagt Mathys. "Wir hoffen dann immer auf eine Nachricht des anderen, so nach dem Motto 'Wo hast du denn diese Perle gefunden?'." Zweifel, ob etwas einen Post wert ist, gibt es dabei kaum.

Egal ob nun eine Lampe in Form eines scheißenden Hundes, ein Bett mit Sarah Michelle Gellar-Bezug oder Unterwäsche, die das Geschlechtsteil absichtlich stark abzeichnet – mit jedem UglyDesign-Post wirst du die Welt ein bisschen mehr hassen. Du wirst dich fragen, warum manche Dinge überhaupt existieren dürfen. Du wirst dein Handy aus dem Fenster werfen wollen, gleichzeitig aber auch nicht wegschauen können. Ästhetischer Masochismus in Reinform.

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"Jeder aus meinem sozialen Umfeld kennt den Account", erzählt Mathys. "Manche Freunde finden ihn sogar so gut, dass sie mich Frauen als den Schöpfer von UglyDesign vorstellen." Viele Leute reagieren aber auch nicht ganz so erfreut. Da kann es laut Mathys schnell mal persönlich und aggressiv werden. Viele Designer verlangen zum Beispiel, dass die beiden ihre Kreationen aus dem Profil entfernen. Andere wollen hingegen ihren Namen unter den Posts stehen sehen oder reichen gar selbst Fotos ein.

Was ist das Hässlichste, das auf UglyDesign zu sehen ist? "Ich finde die Praline in Arschlochform am krassesten", antwortet Mathys. Für Nyffenegger geht diese "Auszeichnung" hingegen an das knallpinke Sofa, das einer Handtasche gleicht – inklusive Tragegriff und Lippenstift-Couchtisch.

Die Favoriten der Macher von @UglyDesign

"Die meisten unserer Follower finden die Sachen, die wir posten, insgeheim doch schön", sagt Mathys. Und Nyffenegger fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Ich glaube, viele Leute werden überrascht sein, welche abgefahrenen Sachen sie zu ihrem nächsten Geburtstag bekommen." Dank ihres Erfolgs wollen die beiden Köpfe hinter UglyDesign das Konzept definitiv weiterführen und auf die Spitze treiben: Derzeit suchen sie nach einem Verlag, der ein UglyBook finanzieren und veröffentlichen würde.

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